Samstag, 16. Juni 2012

WWF zerrt Filmemacher vor Gericht - oder Zensurversuch nach Sektenart.

Bildquelle: Random House

Als ich gestern während meiner Kundendiensttour Nachrichten hörte, kam mir wieder etwas in den Sinn was mich vor geraumer Zeit schon mal beschäftigte. Es ging um den WWF.  Am 2 Juli 2011 setzte ich mich in diesem Blog mit den dunklen Machenschaften und den zwielichtigen Gründern des WWF auseinander. Als Quelle diente mir unter anderem der berühmte mehrfache Grimmepreisträger, Buchautor und Dokumentarfilmer Wilfried Huismann.  Genau dieser seriöse Enthüllungs-Filmemacher und Buchautor wurde nun vom WWF vor das Kölner Landgericht gezerrt.

 Im Vorfeld zu diesem Gerichtverfahren hatte der WWF bereits in Sektenmanier Armeen von Anwälten beauftragt um Huismann zu zermürben. Zuerst versuchte man die ARD bezüglich des ausgestrahlten Films "Der Pakt mit dem Panda" unter Druck zu setzen, danach versuchte man im Internet möglichst viele Nutzer dazu zu bringen, die hochgeladenen WWF Dokus zu diesem Thema zu entfernen.  Später dann überschüttete man Huismann im Wochentakt mit einstweiligen Verfügungen gegen  sein  Buch "Schwarzbuch WWF". 

Obwohl Huismann korrekt recherchierte zog sich der WWF an Kleinigkeiten hoch. Auf der Definition von Zusammenarbeit mit der Industrie wurde ebenso herumgeritten wie auf dem Umstand dass ...:"Einzelaussagen einiger WWF Mitarbeiter nicht die Haltung der  Gesamtorganisation wiedergeben." Auch über den (von Huismann verwendeten) Begriff  "Zertifikat", wird heftig gestritten...."Der WWF vergibt keine Zertifikate!" Heißt es dazu  offiziell vom WWF. Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten das die Wortklaubereien der WWF Anwälte nichts an der Tatsache ändern, das der WWF mit umweltzerstörenden Firmen wie Monsanto, Wilmar und auch mit der Hochfinanz an einem Tisch sitzt und solche Leute sich mit dieser Tatsache brüsten, um so ihre umweltzerstörerischen Aktivitäten "grün zu waschen".  

Aktuell streiten beide Parteien vor Gericht um 13 Einzelpunkte des Buches,   insgesamt aber sollten sich der WWF und Huismann ehr argumentativ  auseinander setzen  und eine einvernehmliche Lösung anstreben, empfahl das Kölner Landgericht. Sollte dieses bis zum 20 Juli nicht geschehen sein wird das Kölner Landgericht sein Urteil fällen. Das Landgericht Köln hatte an diesem Freitag immerhin vierzehn Unterlassungsbegehren zu prüfen, die die Berliner Kanzlei Schertz Bergmann als Vertreter des WWF Deutschland gegen das Buch vorgebrachte hatte. 

Auch wenn Huismann in einer Neuauflage seines Buches einen Punkt verändern muss, so hat die Verhandlung am Freitag außer einer Vertagung  doch was gebracht. Nämlich  dass, das  „Schwarzbuch WWF“ von Wilfried Huismann weiterhin lieferbar bleibt und  uneingeschränkt verkauft werden darf, auch wenn Großvertreiber wie Amazon, Weltbild und Libri nach  Briefen der WWF Anwälte, in vorauseilendem Gehorsam,  den Vertrieb des Buches vorab  bereits eingestellt hatten.

Der Verlag "Random House" stellte sich jedoch hinter das "WWF Schwarzbuch" von Huismann. "Auch wir wurden schwer unter Druck gesetzt das Buch nicht zu veröffentlichen, aber unser Verständnis von  Pluralismus und Meinungsfreiheit sieht anders aus." sagte ein Pressesprecher des Verlages. Der FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönksen warnte in diesem Zusammenhang vor einer Selbstzensur der Buchhändler.  „Ob das Buch falsche Tatsachen enthält, wird das Gericht im Rahmen der mündlichen Verhandlung und einer etwaigen Beweisaufnahme klären“, sagte Müller-Sönksen der Presse. Derweil müssten die Großhändler nicht auf die Hinweise seitens der Anwälte des WWF eingehen. „Sollten die Händler ohne Prüfung kollektiv einknicken, käme dies einer Selbstzensur gleich, die die Meinungsfreiheit faktisch beschränkt.“

Ach, auch schon bemerkt?! Sollte der WWF wirklich damit durchkommen, das investigative Autoren wegen Formulierungs- und Definitionsstreitigkeiten einen Maulkorb bekämen, dann erlischt die letzte Flamme der kritischen filmischen- und literarischen Aufarbeitung von Missständen in den Massenmedien. Lasst das nicht zu und informiert andere. Der WWF wird erst dann was merken wenn er reihenweise Mitglieder und Spender verliert! Nach der Ausstrahlung des Films "Der Pakt mit dem Panda" haben bereits etwa 1.700 Leute ihre Mitgliedschaft beim WWF gekündigt. Gut so!

Liebe Grüße

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen