Samstag, 5. Juli 2014

Teuflischer Plan oder Demenz - US-Politik im mittleren und nahen Osten



Fotoquelle: Bayrischer Rundfunk



So langsam müssten sich weltweit Regierungen und Parlamente fragen ob sie die USA noch ernst nehmen sollen. Denn die Liste des Versagens der US-Administratoren ist lang, zu lang um sich mit allen organisierten Staatsstreichen, Fehleinschätzungen, Unterstützungen oder Bekämpfungen in einem Artikel auseinanderzusetzen. Aus diesem Grunde beschränke ich mich mal auf einen Schnelldurchlauf der jüngeren US Außenpolitik im Iran, Irak, Libyen und Syrien sowie mit deren Auswirkungen auf die aktuellen Geschehnisse. Damit wir nicht vergessen wie die heutige ISIS-Krise in Syrien und dem Irak entstanden ist.

Der Putsch im Iran

Mit der CIA Operation Ajax wurde im August 1953 die demokratisch gewählte Regierung um Präsident Mossadegh unter Mithilfe der Schah-Anhänger und des Militärs gestürzt, somit wurde der Schah an die Macht gebracht. Später dann folgte 1979 der Sturz dieser westlichen Wunschvorstellung durch die islamische Revolution und ein islamischer-Gottesstaat unter Ayatollah Chomeini entstand.

Der erste Golfkrieg (Irak - Iran)

Nicht zuletzt wegen der starken Sprüche der Mullahs im Iran sahen Sowjets und Amerikaner der Ausbreitung einer "Gottesstaatlichkeit" mit Sorge entgegen. Und so wurde der Anführer der Bath-Partei und spätere irakische Präsident Saddam Hussein systematisch von allen Ländern der westlichen- wie östlichen Hemisphäre gegen den Iran hochgerüstet. Wegen Streitigkeiten am Schatt al-Arab marschierte dann (ermutigt und bewaffnet durch Ost und West) die irakische Armee am 22. September 1980 um 14.00 Uhr in den Iran ein. Der wirkliche Grund der USA bestand allerdings im Sturz des Ayatollah-Staates Iran um an dessen Ölvorräte zu gelangen. Aber auch Saddam-Hussein hatte seine Ölfelder bereits seit 1972 verstaatlicht - was uns noch zu einer besonderen Erkenntnis führen wird.  

Was folgte war ein 8 jähriger Krieg in dessen Verlauf beide Nationen bis auf´s letzte ausbluteten. Der Irak unter Saddam war am Ende und durch das Scheitern des Feldzuges im Iran blieben die erhofften Gewinne (die den Irak wieder stabilisieren sollten) aus.

1. US-Irakkrieg

1990 - zwei  Jahre nach dem Waffenstillstand zwischen Irak und Iran protestierte Saddam dann bei seinen US-Partnern gegen ein Vorgehen von Kuwait. Kuwait bohrte nämlich widerrechtlich mit Richtbohrungen Irakische Ölfelder an, doch die Amerikaner zuckten nur mit den Schultern,  dieses interpretierte Saddam fälschlicherweise als eine Neutralität der USA und griff Kuwait an, weil er das Öl des Iraks dringend zum Wideraufbau des eigenen Landes benötigte. Die Amerikaner hatten Saddam Hussein allerdings fallen lassen und sich bereits hinter Kuwait gestellt. Was folgen sollte ist hinlänglich bekannt - der erste US-Irakkrieg. Der zweite und endgültige Niederschlag des Iraks folgte dann Jahre später (nach den 9/11 Anschlägen) im zweiten US-Irakkrieg durch vorgeschobene Horror-Storys von Massenvernichtungswaffen und angeblichen Al-Kaida Verbindungen - Diese US-Kriegsgründe sind mittlerweile übereinstimmend weltweit der Lüge überführt. Nach der Übernahme des Irak war übrigens plötzlich die Verstaatlichung der Ölquellen vom Tisch...sowas aber auch.

Zwischenfazit

Zusammenfassend kann man also davon ausgehen...: Es sollte nicht nur der Iran zerstört werden um an dessen Öl zu gelangen, sondern auch der einstige Partner Irak - in dem sich Iran und Irak zermürbten um sich gegenseitig zu schwächen - Aus Sicht der USA nur ein halber Erfolg - hat sich der Iran doch leider nicht unterwerfen lassen. Dieser Umstand erklärt auch die noch heute andauernden Sanktionen und Provokationen der USA gegen den Iran, welcher die "Frechheit" besitzt noch immer nicht vor den USA und der westlichen Welt auf die Knie gefallen zu sein. Der einzige Grund dafür das der Iran sich bis heute behaupten konnte ist, das er keine Partnerschaft mit dem Westen eingegangen ist - so konnte er auch nicht verraten werden.

Der Afghanistan Krieg (1979 - 1989)

Fast parallel zum ersten Golfkrieg (Irak-Iran Krieg) intervenierten die UDSSR 1979 militärisch in den Bürgerkrieg von Afghanistan, zwischen der Regierung der kommunistischen Volkspartei und den Gotteskriegern der Mujaheddin, in dessen Verlauf die USA die sogenannten Freiheitskämpfer der Mujaheddin unterstützte. Die USA errichteten überall Ausbildungscamps für die Mujaheddin und versorgten Diese mit Waffen und Material. Im Ausland warb die CIA islamische Kämpfer für diesen "heiligen" Krieg an und wurde somit Begründer der Al-Kaida. Auch Osama Bin Laden wurde auf diese Art für den Krieg gegen die Russen von den USA ausgebildet. Nach zehn Jahren asymmetrischen Krieges verließen die Russen geschlagen Afghanistan. Doch eine hoch motivierte, zum Teil religiös verblendete und gut ausgebildete Terror-Armee blieb zurück...ohne Arbeit!

11. September 2001

Am 11. September 2001 sollen nach internationalen Presseberichten islamistische Al Kaida Kämpfer unter Führung von Osama Bin Laden einen Großangriff auf die USA durchgeführt haben. Angeblich sollen 4 Passagierflugzeuge gekapert worden sein. Zwei Maschinen rammten das World Trade Center, eines traf das Pentagon und ein anderes soll bei Shanksville nach angeblichem Kampf mit den Passagieren abgestürzt sein. Die ganze Luftabwehr der Supermacht USA war unfähig, abwesend und fehlgeleitet - angeblich durch eine Verkettung unglücklicher Umstände. An diesem Tag an dem tausende Menschen ihr Leben ließen, veränderte sich die Welt. Demokratien mutierten zu Überwachungsstaaten und die US Kriegsmaschinerie überfiel mit ihren Verbündeten Afghanistan und den Irak, angeblich auf der Suche nach Osama Bin Laden. Die ehemaligen afghanischen Freiheitskämpfer (nun an der afghanischen Regierung) wurden zu den feindlichen Taliban und zu Terroristen. Abschließend wurde Saddam im Irak ebenfalls der Rest verabreicht.

Libyenkrieg

Zeitsprung in das Jahr 2011. Mittlerweile ist Al-Kaida zum Feind der zivilisierten Welt geworden, der man schwere Anschläge und hauptsächlich die weltverändernden 9/11 Anschläge zugeschrieben hat - was übrigens nicht meine Meinung ist. (siehe hier)
Zu dieser Zeit wird gerade eine neue Sau durchs Dorf getrieben - der ehemalige Führer Libyens Gaddafi wird als Feind des Westens und der Menschenrechte gebrandmarkt. Was für ihn zuerst Sanktionen und später west-finanzierten Guerillakrieg und offene Luftschläge zur Folge hatte. Wie zuvor Saddam Hussein verliert auch Gaddafi den Krieg und anschließend sein Leben. Genau wie im Irak bleibt ein ruiniertes Land, eine zerstörte Infrastruktur und eine untaugliche Regierung zurück. Es verbreitet sich Chaos! Oft hatte Gaddafi von Al-Kaida Kämpfern gesprochen welche sein Land terrorisieren, aber sein Klagen darüber blieb ungehört. Jetzt wissen wir das ein maßgeblicher Teil der "Rebellen" in Libyen vom Westen gesponserte Al Kaida Kämpfer waren. Auch hier verblieb nach Gaddafis Sturz eine Terrorarmee ohne Arbeit...

Syrienkrieg

Ebenso wie in Libyen wurde gegen Ende des Jahres 2011 in Syrien aus Protesten urplötzlich ein gut organisierter und bewaffneter Guerillakrieg gegen die Regierung. Auch hier wurden die Terrorgruppen nachweislich vom Westen (GB/USA) und von arabischen Geldgebern (Saudi Arabien/Katar) finanziert. Brandneue Toyota Pickups und moderne Waffen tauchten bei den "Rebellen" in großer Zahl urplötzlich wie aus dem Nichts auf. Ein militärisch straff organisiertes Vorgehen, gepaart mit exzellenter asymmetrischer Kriegsführung und der Verbreitung von Angst und Schrecken ließen auf eine entsprechende Ausbildung schließen - was sich auch später durch die Enttarnung der Al-Kaida Terrorausbildungslager in den Nachbarländern Syriens und insbesondere in der Türkei bestätigte. Da waren Sie wieder "unsere Al Kaida Kämpfer" die Multieinsatz-Schlägertruppe der Nato und der Ölscheichs. Überall einsetzbar, entweder in aktiven Kampfeinsätzen oder als Angstmacher zum Supporten eines Überwachungsstaates - wie praktisch!!! Und dass wo Al Kaida doch das WTC eingeäschert haben soll.

Syriens Präsident Assad wäre wahrscheinlich auch den Weg eines Saddam oder eines Gaddafi gegangen - es gab aber einen entscheidenden Unterschied. Bei Saddam und Gaddafi hat Russland stillgehalten, aber als klar wurde das es sich um eine Masche des Westens handelte unliebsame Machthaber zu entfernen, hat Putin Damaskus eben nicht fallen lassen!
So wird Assad wenigstens nicht militärisch vom Westen angegriffen und kann sich voll auf die Bekämpfung dieser Al Kaida "Schattenarmee" aus Söldnern in seinem Land konzentrieren, was die "Rebellen" jetzt ins Nachbarland Irak treibt und aktuell in diesem Sommer für ISIS Schlagzeilen sorgt.

ISIS Krise im Irak - Fazit

ISIS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien - vormals ISIL = Islamischer Staat im Irak und der Levante) nennt sich also jetzt der von der CIA gezüchtete und aufgebaute Al-Kaida Golem. Ein zusammengewürfelter Haufen aller Al Kaida Terrorarmeen und sunnitischen Resten der alten irakischen Armee, der sogar den Größenwahn besitzt den Kalifat-Staat auszurufen. Mit dieser theatralischen Ausrufung zum ersten Tag des Ramadan 2014 setzte sich der bisherige ISIS Anführer Abu Bakr al-Baghdadi auf den Stuhl eines Kalifen und fordert somit als "einer des Stammes von Mohammed" die bedingungslose treue aller Muslime - ISIS heißt ab da IS (Islamischer Staat mit Anspruch auf "einziger")! Wie weit das in der islamischen Welt Gehör findet kann ich noch nicht sagen, aber die ungeheure Tatsache das Dieses das Ergebnis jahrzehntelanger US-Amerikanischer Politik des mittleren- und nahen Ostens sein soll, muss die Frage aufwerfen ob das alles in der Absicht der USA gelegen hat (wenn ja, dann wären Diese teuflisch genial) oder aber dass die US-Politik diesbezüglich vollkommen grenzdebil ist. In beiden Fällen ist umgehend die Überprüfung sämtlicher zusammenarbeiten mit den USA zu überprüfen und gegebenenfalls aufzukündigen! Vergesst nicht selber zu denken. Ihr müsst nur vergleichen was Euch im Abstand von Jahren als die jeweilige Wahrheit verkauft worden ist und wird - und Ihr werdet sehen das Sie alle Lügen. Dafür benötigt man aber ein Gedächtnis welches anscheinend bei den meisten Menschen in unserer Zeit verlorengegangen ist.

Liebe Grüße

Euer Micha

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Micha,
es geht einzig und allein darum den Dollar als Leitwährung zu erhalten....denn was würde passieren, wenn Erdöl plötzlich in Euro gehandelt würde?

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