Sonntag, 20. Mai 2012

Volkes eingeimpfte Meinung - Eine Katastrophe!

Bildquelle: photocase.de

Etwas spukte fast eine Woche in meinem Kopf und ließ mich nicht mehr los. Da ich mal wieder mit Normalos über Politik geredet hatte, wurde mir erschreckend klar wie viel Desinformation in den Köpfen des Normalbürgers festgesetzt ist.  Die allgemeinen Meinungen über Expertenregierungen, Export  oder Inflation schockten mich am meisten und  der Hammer war, das keiner begriff das eine Senkung der Neuverschuldung immer noch eine ERHÖHUNG der Gesamtschulden darstellt! So reifte in dieser Woche mein Entschluss ein paar grundsätzliche Dinge ohne viel Fachgesülze klarzustellen.

Punkt  1 - Die Inflation: Es scheint so zu sein, das es der Finanz-, Politik- und Medienelite gelungen ist, den psychologischen  schwarzen Peter der Inflation denen in die Schuhe zu schieben, welche  bei dieser Tatsache nur Nebendarsteller sind...nämlich dem hart arbeitenden Steuerzahlern. Ob Ihr es glaubt oder nicht, ich musste mir in dieser Woche gleich zweimal, von Menschen die (über 10 Stunden täglich) arbeiten, anhören das sie selbst Schuld an der Geldentwertung seien . Und zwar wegen der steigenden Löhne welche die "bösen Gewerkschaften" für sie aushandelten. Ich war fassungslos! 

Nach mehreren bildhaften Beschreibungen gelang es mir, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Natürlich sind wir auch Schuld an der schleichenden Geldentwertung, aber der Fehler des arbeitenden Menschen liegt bei zwei ganz anderen Punkten. Der erste Fehler ist, Geld bei Banken und Versicherungen anzulegen und der zweite, sich Dinge sofort leisten zu wollen, die man eigentlich nicht bezahlen kann, sprich....die Aufnahme von Ratenzahlungen und Konsumkrediten.
Es war meinen Gesprächspartnern überhaupt nicht klar das durch die Aufnahme eines Kredites Geld geschöpft (also erschaffen) wird und dass nicht nur durch die Zinsen. Und obwohl ständig über eine Steigerung der Bankenmindestreserve gesprochen wird, verband niemand diese Reserve damit, das Banken mehr als zehn mal soviel Geld verleihen können als sich überhaupt in Ihrem Besitz befindet. Wenn wir sowas machen würden, wäre das Betrug und das BGB für uns zuständig! Was denkt Ihr denn warum Banken Pleite sind wenn nur 10%  der Bürger IHR Geld abheben wollen, welches sie den Banken anvertraut haben?!

Wenn ich den Finanzinstituten also kein Geld oder keine Schulden zur Verfügung stelle, können sie auch kein Geld vermehren und somit bleibt die Geldmenge und damit auch der Geldwert stabil. Jeder arme Schlucker gibt bis zum Monatsende fast 100% seines Geldes im hier im Land aus, Banken werden es international verspekulieren! Steigende Löhne hingegen sind nur die Antwort auf steigende Kosten, welche wiederum der steigenden Geldentwertung, durch die unkontrollierte Geldmengenausweitung der Finanzinstitute (Sparen, Schulden, Spekulation, Zins, Zinseszins usw.) sowie den riesiegen Zentralbank-Finanzspritzen geschuldet sind. Steigende Löhne und steigende Kosten, sind also nur ein Symptom für das zerstörerische Werk des Geldvermehrungs- und Umverteilungsmechanismus. Es ist fast wie das ticken einer Uhr, nur das hierbei nicht allein die Zeit verrinnt, sondern auch unser Geldwert.

Punkt 2 - Der Export: "Deutschland ist Exportweltmeister, deshalb sind wir die Cracks und die Besten, sowie unangreifbar und krisenresistent", so die allgemeine Volkesmeinung.  Meine Antwort fällt da etwas anders aus....: Exportweltmeiser - Na und? !

Was bringt uns der Export? Eigentlich nichts! Sinken etwa unsere Staatsschulden, oder können wir mehr für Bildung, Soziales, oder unsere Infrastruktur ausgeben? NEIN! Wir produzieren nur wie blöd und besser geht es und dadurch auch nicht. Im Gegenteil - wir Produzieren nämlich auf Kredit. Wir lassen es zu, das die Welt wertvolle Produkte aus Deutschland erhält, welche durch wackelige Schulden oder Währungen anderer Nationen gedeckt sind. Die Kohle für ihren Einkauf bei uns leihen sich die Käufer aus aller Herren Länder nämlich dann gegen dicke Zinsen bei deutschen und internationalen Banken und wenn sie dann nicht mehr zahlen können, müssen wir die Banken stützen....nicht nur den Betrag selber, sondern auch noch den entgangenen Zins- und Spekulationsgewinn unserer tollen Kredithäuser. Durch unseren langanhaltenden Exportüberschuss erreichen wir nur, das wir unsere Ware (da wir sie ja nicht alle selbst verbrauchen können) ins Ausland liefern und diese über Umwege selbst bezahlen und dass mehrfach! Oleee, ole, ole, ole, suuuuper Exportweltmeister, ole, olee...Kotz!!!

Punkt 3 - Expertenregierung: "Hey, das ist es doch mal! Endlich mal welche da oben die wissen was sie tun! Expertenregierungen finde ich toll!"  Auch hier hätte ich brechen können!
Es scheint kaum einer zu merken das Herr Monti von der bisherigen "Expertenregierung" in Italien nicht vom Volk gewählt worden ist. Erste Skandale wegen Korruption durchziehen bereits die Regierung Monti, weshalb sein Staatssekretär gehen musste. 

Staatliche Steuererpressung ist in Italien jetzt Behördensport geworden. Kleine und Mittelständische Betriebe werden von der Polizei besetzt, bis eine willkürlich festgesetzte "Vergleichszahlung" auf eine fiktive/geschätzte Steuerbehauptung gezahlt wurde, erst dann dürfen betroffene Betriebe weiterarbeiten. Solche Erpressungen haben nichts mehr von einem Rechtsstaat. Zumal Italiens Finanzinstitute und Großkonzerne weiterhin ihre Steuerprivilegien genießen dürfen und ungeschoren davonkommen!

Auch der bisherige Experte an der Spitze der griechischen Regierung hat nur Chaos veranstaltet. Er hat Griechenland an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht. Der ehemalige Chefvolkswirt der Federal Reserve Bank von Boston und Ex Vizechef der Europäischen Zentralbank, hat mit seinen Polit- und Finanzfreunden von Goldman Sachs und von der griechischen Zentralbank, erst durch Bilanzfälschung den Grundstein für den Eurobeitritt Griechenlands gelegt. Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht! Und genau dieser "BOCK" schrie plötzlich nach noch mehr Böcken, wobei ihm die griechische Linke Syriza einen Strich durch die korrupte Rechnung machte und nun neu gewählt wird. Ein durch und durch normaler demokratischer Prozess, welcher aber in unserer Presse ständig negativ besetzt wird, was man schon am Terminus der Zeitungsüberschriften erkennt, da ja in Griechenland "Neuwahlen DROHEN"! Ich finde das ist verdammt nochmal ein demokratisches Grundrecht Ihr Pressespinner!!!

Es geht hier um nicht weniger als um die Verunglimpfung und Zerstörung von Demokratie. Diese (sicherlich nicht perfekte)  Staatsform ist aber ein Garant dafür, das der "kleine Mann" überhaupt noch etwas zu melden hat und wenn es nur das Kreuz auf einem Blatt Papier ist, welches wir alle vier Jahre machen dürfen. Selbst dass scheint einige Kreise zutiefst zu stören. 

Eines könnt Ihr mir glauben...:Wenn  man denjenigen die niemand in der Schule mochte, den unscheinbaren Strebern, kühl und in sich gekehrt, (also den späteren "Experten" ) plötzlich Macht gibt, dann wird man keine Probleme lösen, sondern nur neue und schlimmere Probleme schaffen! Schaut Euch einfach mal an wo diese Penner sparen, wer ausgepresst und wer gehätschelt wird, dann wisst Ihr bescheid. Bankexperten werden NIEMALS im Sinne der Bevölkerung handeln, genausowenig wie eine Spinne die Interessen einer Fliege vertritt....es muss also auch anders gehen!

Argentinien hat es vorgemacht wie ein Staatsbankrott verkraftet wird und nun geht es ihnen besser als je zuvor. Nach dem man die korrupte Politkaste vertrieben und seine Schulden einfach gestrichen hat, hat man sich dort auf den Binnenkonsum konzentriert und siehe da...Argentinien hat ein prozentuales Wachstums- und Wohlstandsplus verzeichnet, hinter dem sich Europa verstecken kann. Es geht also auch anders, als sich versklaven zu lassen, aber das ist in den Köpfen der meisten Menschen hierzulande noch nicht angekommen. Obwohl jeder fühlt, das es hier nicht mit rechten Dingen zugeht, wird mächtig viel "offizielles Zeug" nachgequatscht. Bitte denkt nach und ihr werdet sehen, das die Welt gar nicht so viele Experten braucht, sondern nur gesunden Menschenverstand, eine gewisse Ehre, Gerechtigkeit und Mut sowie wahre Demokratie!!!

Ich habe fertig ;o)

Euer Micha

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Servus Micha,
viele haben sich schon vom "System" verabschiedet. Auch ich werde demnächst bei der BRD-GmbH kündigen.
Gruß vom
robby
http://www.alpenparlament.tv/politik-gesellschaft-geld/515-staat-im-staat-die-neudeutschland-reformation
http://alpenparlament.tv/playlist/588-von-der-bundesrepublik-nach-deutschland

Anonym hat gesagt…

„Der erste Fehler ist […] die Aufnahme von Ratenzahlungen und Konsumkrediten.“

Klar wird bei einem Kredit Geld geschaffen, und es gibt somit marginal mehr Geld im Wirtschaftskreislauf. Aber das Geld wird auch wieder vernichtet, also ist es langfristig keine Erhöhung der Geldmenge (was eine Voraussetzung für Inflation ist).

„Was denkt Ihr denn warum Banken Pleite sind wenn nur 10% der Bürger IHR Geld abheben wollen, welches sie den Banken anvertraut haben?!“

Wie oft passiert das?

„ Wenn ich den Finanzinstituten also kein Geld oder keine Schulden zur Verfügung stelle, können sie auch kein Geld vermehren und somit bleibt die Geldmenge und damit auch der Geldwert stabil.“

Falsch, das einzige Organ das die Geldmenge dauerhaft steigern kann, ist in Europa die EZB, indem sie mehr Liquidität zur Verfügung stellt.

„Steigende Löhne hingegen sind nur die Antwort auf steigende Kosten, welche wiederum der steigenden Geldentwertung, durch die unkontrollierte Geldmengenausweitung der Finanzinstitute (Sparen, Schulden, Spekulation, Zins, Zinseszins usw.) geschuldet sind.“

Das wäre eine Lohn-Preis-Spirale, die dann wirklich zu einer Inflation führen würde. Man muss aber bedenken, dass nicht alles Geld im Wirtschaftssystem wirklich relevant für die Inflation ist.
Es zählt nur die Menge Geld, die eingesetzt wird um Waren zu kaufen. Wenn Banken unter sich Geld austauschen (was durchaus normal ist) hat das keinen Einfluss auf die Realwirtschaft. Also ist eine solche Pauschalisierung unangebracht.

„ Was bringt uns der Export? Eigentlich nichts! Sinken etwa unsere Staatsschulden, oder können wir mehr für Bildung, Soziales, oder unsere Infrastruktur ausgeben?“

Durch den Export, wird, wie richtig von dir erläutert, unsere Produktion gesteigert und zwar in einem solchen Maß, das wir alleine nie erreichen könnten.
Es stimmt nicht, das wir die Banken stützen, die Kredite an unsere Exportabnehmer geben, wir stützen gerade Banken, die sich auf dem US-Häusermerkt verspekuliert haben, der sicherlich nichts mit unserem Export zu tun hat. Um ein paar Ecken vielleicht, aber auf keinen Fall so direkt wie du es hier darstellst.

„Und genau dieser "BOCK" schrie plötzlich nach noch mehr Böcken, wobei ihm die griechische Linke Syriza einen Strich durch die korrupte Rechnung machte und nun neu gewählt wird.“

Toll; eine Partei zu wählen die sich dafür ausspricht den Euro zu behalten und gleichzeitig gegen geltende internationale Verträge zu verstoßen, indem sie keine Schulden mehr zurückzahlt.
Super amüsant für all die Steuerzahler in den Geberländer, die dann nicht einen Penny ihres hart erarbeiteten Geldes wieder sehen.

„ Argentinien hat es vorgemacht wie ein Staatsbankrott verkraftet wird und nun geht es ihnen besser als je zuvor. Nach dem man die korrupte Politkaste vertrieben und seine Schulden einfach gestrichen hat, hat man sich dort auf den Binnenkonsum konzentriert und siehe da...Argentinien hat ein prozentuales Wachstums- und Wohlstandsplus verzeichnet, hinter dem sich Europa verstecken kann. Es geht also auch anders, als sich versklaven zu lassen, aber das ist in den Köpfen der meisten Menschen hierzulande noch nicht angekommen.“

Klar, ist dir bewusst, dass das BIP in Argentinien gerade einmal etwa 11% des Deutschen beträgt? Und dann erwarten, dass Deutschland 7% oder mehr wächst ist eine Utopie, der offensichtlich viele aufsitzen.
Oder das das Durchschnittseinkommen nur ein Viertel des Deutschen beträgt? Aber egal, den Argentiniern geht es ja besser.

„Bitte denkt nach und ihr werdet sehen, das die Welt gar nicht so viele Experten braucht, sondern nur gesunden Menschenverstand, eine gewisse Ehre, Gerechtigkeit und Mut sowie wahre Demokratie!!!“

Was ist Ehre?

buergerrechtler hat gesagt…

Ups, da hat sich aber einer Mühe gemacht und zündet die typischen Nebelkerzen. Deswegen werde ich mir bestimmt nicht soviel Mühe bei der Beantwortung deines Kommentars geben und tolle Zahlen kopieren, sondern dass schreiben was ich selber erlebe. Dieser Blog spiegelt meine Meinung wieder und nicht zusammengewürfelte Zahlenspielchen ....soviel muss dann doch noch gesagt werden:

Die Preissteigerungen sind also alle auf Lohnerhöhungen zurückzuführen oder was? Ich weis ja nicht wie alt Du bist aber in meiner Jugendzeit hat ein Brötchen 6 PFENNIGE gekostet und eine Eiskugel 20 Pfennig, wir haben für eine 85 Qm Wohnung 350,- Mark warm bezahlt und vom Spritpreis will ich gar nicht erst anfangen. Versuche mal für diese Beträge heute einen ähnlichen Gegenwert zu bekommen! Wir haben also eine Inflation die weit über den offiziellen Angaben liegt. Außerdem habe ich von einer schleichenden Geldvermehrung/Inflation geschrieben und nicht von einer Hyperinflation wie Du. Übrigens hat die EZB ständig Liquidität zur Verfügung gestellt zuletzt wiedermal 500 Milliarden...Ende offen!

Mehr zu verleihen als man hat ist Betrug oder Täuschung, das war schon immer so und hart verdientes Geld der Anleger halte ich für ein Gerücht. Das meiste Geld wird aus dem "NICHTS" geschaffen und dafür werden auch noch Zins- und Zinseszins verlangt. Das Geld welches Banken verleihen besteht meistens aus Sichteinlagen und nicht aus Sichtguthaben, das ist ein gewaltiger Unterschied. Der Oberburner ist, das solches Geld, für das nichts geleistet wurde (durch Buchungstricks hergestellt) - bei Nichtbedienung des Schuldners - dessen physischen Besitz beansprucht. So wird nämlich enteignet und wie wir sehen können funktioniert das auch bei ganzen Staaten - ein Schelm der böses dabei denkt.

Schon die versteckte Zinsbelastung beim normalen Einkauf ist gewaltig, im Durchschnitt 450,-€ bei einem Verdienst von 1500,-€!!! Das sind 30 Prozent des Einkommens (eines Normalbürgers) , ohne die monatlichen Zinsen auf Auto, Haus und Kredit. Die meisten Menschen die für Ihr Geld hart arbeiten müssen, bekommen keine 2 Prozent Guthabenzinsen sind also IMMER Zinsverlierer, wenn sie überhaupt sparen können.

Ja, uns geht es in der Gesellschaft noch besser als den Argentiniern das ist richtig, aber von wie weit unten kommen die Argentinier denn mit dem internationalem Schuldgeldsystem? Verglichen damit geht es ihnen jetzt viel besser! Auch ist die pro Kopf Leistung der Deutschen, wie Du richtig erkannt hast, extrem besser. Aber auf Grund dieser vielfach höheren Leistung, könnte es uns auch noch viel besser gehen. An meinem Zinsbeispiel des deutschen Normalbürgers kann man sehen um wie viel besser es uns gehen könnte. Zinsgewinner sind nur Großverdiener, Banken, Konzerne, Finanzmarktjongleure über 90 Prozent verlieren am Zinssystem, DAS IST KEIN ZUFALL!!!

Zu Syriza möchte ich nur sagen....geringstes Übel! Ich habe mit keinem Wort gesagt das ich die toll finde, aber die Anderen haben Griechenland da hin gebracht...nicht Syriza! Für mich zählt DEMOKRATIE und wenn die Griechen sie wollen, ist Syriza halt das was wir akzeptieren müssen, alles andere ist Diktatur.
Und wenn Du nicht weiß was Ehre ist dann brauchen wir auch nicht mehr hier weiterzumachen.

Besten Gruß

Micha

Anonym hat gesagt…

"Dieser Blog spiegelt meine Meinung wieder"

Um das klar zu stellen - ich mag deinen Blog er eröffnet Perspektiven, die ich ohne dich nie bekommen hätte. Und ich würde mich freuen wenn wir auf einer sachlichen und freundlichen Basis weiter diskutieren könnten :)!

"Die Preissteigerungen sind also alle auf Lohnerhöhungen zurückzuführen oder was?"

Sagte ich das mit einer Silbe?

"Ich weis ja nicht wie alt Du bist"
Jünger als du.

"und vom Spritpreis will ich gar nicht erst anfangen."

Wusstest du, das wir heute einen geringeren Teil unseres Einkommens (natürlich durchschnittlich) für Benzin ausgeben als "früher"?

"Wir haben also eine Inflation die weit über den offiziellen Angaben liegt. Außerdem habe ich von einer schleichenden Geldvermehrung/Inflation geschrieben und nicht von einer Hyperinflation wie Du."

Hast du darüber nachgedacht, dass es auch Dinge gibt die billiger(!) geworden sind? Was ist mit Radio, Fernseher, Computer, Telefon? Wie das ganze bei Fleisch und Fisch aussieht weiß ich nicht, aber da könnte ich es mir auch vorstellen. Und weit höher kann sie gar nicht sein, da eine schleichende Inflation 3-5% beträgt und somit nicht sehr weit von den 2-3%, die wir etwa haben.
Auch die Hyperinflation habe ich nie erwähnt.

"Übrigens hat die EZB ständig Liquidität zur Verfügung gestellt zuletzt wiedermal 500 Milliarden...Ende offen!"

Ja, aber ich betonte schon beim letzten Kommentar, dass nur die nachfragewirksame Geldmenge zählt. Die Banken bringen das Geld (im Moment) nicht im die Realwirtschaft. Das bedeutet keine Inflation durch dieses Geld.

"Mehr zu verleihen als man hat ist Betrug oder Täuschung, das war schon immer so"

Ist dir bekannt warum Banken heute mehr verleihen dürfen als sie real besitzen?
Weil es die Wirtschaft lähmt wenn man an Goldbindung oder ähnlichem festhält.
Sichteinlagen sind Anspruch auf „echtes“ Geld und niemand wird gezwungen sein Geld einzuzahlen.

„Schon die versteckte Zinsbelastung beim normalen Einkauf ist gewaltig“
Was genau meinst du mit Zinsbelastung, da weiß ich nicht wie sich das zusammensetzt und würde es gerne wissen :)

„An meinem Zinsbeispiel des deutschen Normalbürgers kann man sehen um wie viel besser es uns gehen könnte. Zinsgewinner sind nur Großverdiener, Banken, Konzerne, Finanzmarktjongleure über 90 Prozent verlieren am Zinssystem, DAS IST KEIN ZUFALL!!!“

Ja, und da hast du natürlich Recht. Je mehr Geld man hat, desto mehr verdient man daran. Das ist alles andere als fair. Traurig aber wahr in diesem Fall. Es ist eben ein Marktmechanismus. Aber soll der Staat den Banken verbieten im Falle eines kleinen Guthabens wenig Zinsen zu geben und im Falle einer schlechten Kreditwürdigkeit viele Zinsen zu verlangen?

"Für mich zählt DEMOKRATIE und wenn die Griechen sie wollen, ist Syriza halt das was wir akzeptieren müssen, alles andere ist Diktatur."

Da hast du vollkommen Recht, da dürfen die deutschen Zeitungen auch nicht was von drohenden Neuwahlen schreiben in dem Sinne, dass Syriza schlecht ist. Aber trotzdem sind Neuwahlen allgemein nicht das Gelbe vom Ei.

"Und wenn Du nicht weiß was Ehre ist dann brauchen wir auch nicht mehr hier weiterzumachen."

Gruß Robin

Anonym hat gesagt…

Ups da hab ich wohl was vergessen. Ich wollte fragen was du unter Ehre verstehst, da es nichts gibt, was ich mit dem Begriff Ehre verbinde und nicht schon durch 'Gerechtigkeit','Fairness' und 'Verantwortungbewusstsein' abgedeckt ist, abgesehen von Stolz.

buergerrechtler hat gesagt…

Hallo Robin (Teil 1)

Hallo Robin,
Du hast natürlich Recht mit der freundlicheren Basis. Das ich Deinen kritischen Kommentar sofort veröffentlicht habe, zeigt eigentlich schon ein gewisses Interesse meinerseits an einer Diskussion mit Dir. Aber so einige Dinge die Du hier als Beispiel anbringst sind sehr stark aus dem eigentlichen Zusammenhang gerissen und deshalb Halbwahrheiten, welche ein starkes Ideologisierungspotential besitzen.

Zum Beispiel die durchaus richtige Behauptung von Dir:

"Wusstest du, das wir heute einen geringeren Teil unseres Einkommens (natürlich durchschnittlich) für Benzin ausgeben als "früher"?

Natürlich weiß ich das, aber Du weißt sicherlich auch das unsere Wirtschaftskraft von 1960 bis heute um über 600% gestiegen ist und die Löhne preisbereinigt nur um etwa nur 300%, wobei die Gehälter der Topmanager unverhältnismäßig gestiegen sind und diese das Gesamtbild dadurch noch verzerren. Da hat anscheinend jemand anders unseren Anteil am Wohlstand aufgefressen...nicht wahr?!

Oder ein anderes Deiner Beispiele...:

"Hast du darüber nachgedacht, dass es auch Dinge gibt die billiger(!) geworden sind? Was ist mit Radio, Fernseher, Computer, Telefon?"

Ja, hab ich als Radio- und Fernsehtechniker und IT Systemtechniker. Aber ich weiß auch das man solche Geräte einmal alle paar Jahre kauft und nicht jeden Tag!!!!
Übrigens ist mir bekannt das Banken mehr verleihen dürfen als sie haben, das unterscheidet uns ja von Ihnen und facht Blasen, Enteignung und Überproduktionen an...

Wir könnten ewig so weitermachen, aber da es sich um sehr viele komplizierte Sachverhalte handelt, möchte ich allerdings nicht alle "vermeintlich falschen Aussagen meinerseits" begründen, das würde alles viel zu lange dauern. Aber den Zinsanteil am täglichen Einkauf möchte ich Dir dann doch erklären...:

Die Zinsbelastung aller Endprodukte festzustellen ist ein heikles Unterfangen, da schon durch die Investitionen in die Entwicklung, Herstellung, Bewerbung und Vertrieb der Produkte Zinsen anfallen. (Niemand finaziert sowas Cash - alles auf Pump) Also in Kurzform je Komplexer die Entwicklung und Herstellung eines Produktes ist, desto höher der Zinsanteil.
Bei einfachen Dingen wie Kopfsalat oder Äpfeln bewegt sich der Zinsanteil bei ca. 2-5%, da Bauern aber meistens hohe Kredite am Laufen haben (Abtragung/Tilgung) der Immobilie oder Neuanschaffung landwirtschaftlicher Nutz- und Erntefahrzeuge sowie Großmaschinen. Steigt der Zinsanteil auf etwa 10-15% .

buergerrechtler hat gesagt…

Hallo Robin (Teil 2)

Bei Investitionsgütern ist die Kette von Zulieferern und einzelnen Cashflows schon etwas komplexer. Hier kann durchaus durch Kumulation der einzelnen Finanzierungskosten bei beteiligten Betrieben von den Rohstoffen bis zur fertigen Anlage ein Zinsanteil von 10-20% zustande kommen.

Mieten für Immobilien haben einen Zinsanteil von 70-80% und über 90% bei fremdfinanzierten Eigenheimen.

Rohstoffe, hochwertige Elektronik, Genussprodukte wie Bier haben Zinsanteile von bis zu 30%.

Die Abwasserentsorgung/Kanalbenutzung liegt wegen der hohen Instandhaltungskosten bei 47% Zinsanteil.

Trinkwasser liegt bei 38 Prozent Zinsanteil.

Auf die normalen Zinskosten der Investitionen kommen natürlich noch die Zinsen eventueller Zulieferer, da auch in allen bezogenen Vorprodukten bereits Zinsen stecken.

usw. usw. usw.

Jetzt käme es natürlich auf den ultimativ repräsentativen Warenkorb an, den wahrscheinlich niemand zusammenstellen kann.
Eine stark vereinfachte Faustformel kann aber folgende sein:

Man nehme das Sparvermögen der Deutschen 7-8 Billionen die im Durchschnitt etwa 5% Zinsen erbringen (also 350 Milliarden die erwirtschaftet werden müssen um die Zinsen zu bedienen) und stelle den Wert aller Produkte der BRD für ein Jahr - etwa 1,5 Billionen - ( das ist übrigens nicht gleichzusetzen mit dem BIP von ca. 2,5 - 3 Billionen) dagegen. So erhalte ich einen Zinsanteil von etwa 23%. Ein guter Wert für eine untere Schranke, da es wohl mehr als nur 7 Billionen Vermögen in Deutschland gibt, und der durchschnittliche Zinssatz von Investoren wohl eher über 5% liegt. Einige Experten (Prof. Bernd Senf oder Helmuth Creutz) gehen übrigens von 33% Gesamtzinslast am Produkt aus.
Soviel sollte erstmal reichen...hab heute noch was anderes vor ;o)

Liebe Grüße

Micha

buergerrechtler hat gesagt…

Der große Brockhaus definiert „Ehre“ als „auf der Selbstachtung beruhende, daher un­verzichtbar erlebte Achtung, die der Mensch von seinen Mitmenschen beansprucht und ihnen auch selber zu Teil werden lässt.

Ich meine damit...sich und die Interessen der "Schutzbefohlenen" nicht zu verkaufen. (Für niedere Beweggründe z.B.: Gier)

Anonym hat gesagt…

Ich bin eben mit dem Begriff Ehre nicht ganz im Reinen, da er oftmals verwendet wird (und das erlebe ich in meinem Umfeld) ohne zu wissen was gemeint ist und am Ende herauskommt, dass es nur verkannter Stolz ist...

Es ist leider so, dass die Löhne hier nicht so starkt gestiegen sind wie die Wirtschaftsleistung. Die damit einhergehende größere internationale Wettbewerbsfähigkeit, sichert aber Arbeitsplätze. Ich meine mal gelesen zu haben, das Leute mit wenig Lohn und Arbeit glücklicher seien als Arbeitslose mit nur marginal niedrigerem Einkommen.
(Nicht das ich diese Entwicklung gutheiße, aber sie kann differenziert betrachtet werden!)

Außerdem glaube ich nicht das die Topmanager einen so großen Anteil an der deutschen Bevölkerung stellen, dass sie das Durchschnittsgehalt so extrem beeinflussen.

Im Zinssystem, und da stimme ich mit dir überein, ist der Wurm drinnen, besser gesagt, dort liegt die Leiche im Keller.
Allerdings ist das kein Fehler des Bankensystems an sich. Da, wie ich schon sagte, der Wohlstand und die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft um ein Vielfaches ansteigt, sobald man es Banken erlaubt Geld zu schöpfen (siehe John Law).
Der Fehler liegt wohl eher darin, das Banken keine Wohlfahrtsvereine sind, sondern Unternehmen. Zweitens ist das Zentralbanksystem, wie wir es heute haben, an sich fehlerhaft, da es Schulden produziert.

LG

Robin

buergerrechtler hat gesagt…

Kann ich verstehen...verkappte Militaristen verwenden diesen Begriff oft und verbinden ihn mit Ruhm. Oder fanatische Gläubige...siehe Ehrenmord oder Familienehre.

Ich benutze diesen Begriff ehr wie "Lieben und Ehren" "Ehrenwert über jemanden sprechen = nicht verleumden" "Die letzte Ehre erweisen - Vater und Mutter ehren - Das Volk oder dessen Willen ehren = Respekt" "Die Ehre erweisen - Hochachtung ausdrücken" usw. usw. usw.

Was die Sicherung der Arbeitsplätze angeht, hast Du nicht ganz unrecht, aber wie Du schon sagtest...man kann das differenziert sehen. Mit dem Lohndumping werden Bevölkerungsteile abgehängt und gegeneinander ausgespielt. International sieht es ähnlich aus, alle werden gezwungen in einen Abwärtswettkampf des Lohnes zu gehen. Der welcher bereit ist am wenigsten zu verlangen bekommt den Zuschlag....aber mal ehrlich...wie weit soll das denn noch gehen? Gegen eine Hand voll Reis werden wir nie konkurrieren können. Außerdem liegt der Lohnanteil bei den meisten modernen Produkten aufgrund der hohen Automatisierung auf sehr geringem Niveau. Der Lohnanteil an den Produktionskosten von z.B. Jeans, Autos und Elektronik liegt nahe 1%!!! Auch da wird uns ein ziemlich dicker Bär aufgebunden.

Ich finde jede Arbeit ist ihres gerechten Lohnes wert (bitte dabei immer die Lebenshaltungskosten im Auge haben). Und gute, kreative und motivierte Mitarbeiter wird´s für ein Butterbrot nie geben...und das ist auch gut so!!! Auch gute Mitarbeiter (deshalb teure) machen Konkurrenzfähig....sonst sind sie nachher weg...und dann ist es ganz dunkel!!! Michael Moore hat dieses in seinem Buch "Stupid white man" am Beispiel des Niederganges der Firma Bridestone klasse deutlich gemacht!
Und wie wir sehen können ist Wohlstand auf Pump auch nicht die Lösung...ich jedenfalls brauche nicht jedes Jahr ein neues Smartphone oder einen neuen Gaming PC um glücklich zu sein. Mir reicht um zufrieden zu sein... Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, Essen im Kühlschrank, meine Familie und Freunde sowie einen Job bei dem ich nicht 14 Stunden täglich arbeiten muss um mein Leben zu finanzieren. Glücklich wäre ich aber wenn die Gesellschaft eine gerechtere wäre....deshalb schreibe ich hier...streben nach Glück eben...

LG

Micha

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